Simmeringer Haide Fassadengestaltung Drehrohrofen

Wettbewerb

FASSADENGESTALTUNG DREHROHROFEN SIMMERINGER HAIDE

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Projekt Daten

Ort: Wien, Simmeringer Haide, Austria
Bauherr: WIEN ENERGIE GmbH
Fassadenfläche: ca.8.000m2
Projekt Status: Wettbewerbsbeitrag 2.PLATZ !
Projekt Team: Alexander Matl, Katharina Bacher

Konsulenten:
Fassadenplaner: ICC Fassadentechnik GmbH, Mondsee
Projekt Team: Jürgen Spanel, Robert Grössinger

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Projektbeschreibung

Wien Energie GmbH betreibt in Wien vier Müllverbrennungsanlagen, in denen bei anerkannten Umweltstandards ein Drittel der städtischen Fernwärme produziert wird.
Der Standort Standort Simmeringer Haide wird vor allem zur thermischen Behandlung von Industrie- und Gewerbeabfälle bzw. Klärschlamm verwendet und wird um einen weiteren Drehrohrofen erweitert. Im Zuge dieser Erweiterung, war ein internationaler Gestaltungswettbewerb für das äußeres Erscheinungsbild der gesamten Anlage Simmeringer Haide und zusätzlich als Blue-Print für künftige Anlagen geladen worden.
Wir konnten bei diesem international geladenen Wettbewerb den 2. Platz erringen.

Frequenz und Entmaterialisierung
Das Erscheinungsbild eines Gebäudes sollte im Idealfall in Beziehung zu seiner inneren Funktion stehen. Bei Gebäuden mit standartmäßiger Nutzung ist das eine einfache manchmal auch banale Aufgabe, jedoch bei einer technischen Anlage, wie der eines Drehrohrofens, wird das „Sichtbarmachen der Funktion“ zur poetischen Aufgabe. Die graduelle Auflösung eines Materials; Umwandlung von Feststoffen in Energie. Das Narrativ unserer Fassadengestaltung erzählt von Energie-Frequenz und Entmaterialisierung. Der Entwurf versucht den Menschen die Wertigkeit und Funktionalität der Anlage sichtbar zu machen. Weg vom reinen Zweckbau hin zu einer Ästhetik, in dem die Wandelbarkeit von Materie thematisiert wird.

Die Wirkung
Da die Anlage hauptsächlich aus den vorbeifahrenden Fahrzeugen betrachtet wird, ergibt sich eine zusätzliche Dimension in der Fassade. Die Fassade wirkt auf die betrachtenden Menschen selten statisch, sondern in den meisten Fällen dynamisch bewegt. Diese Bewegung um den Gebäudekomplex herum, mit seinen unterschiedlichen Fassaden- und Konstruktionsrastern erzeugt einen Moiré-Effekt und bewirkt somit eine sehr lebendige Präsenz.

Die Pailletten-Struktur
Eine leichte, halbtransparente, Hülle generiert ein Spiel mit dem dahinterliegenden Baukörper. Durch ihre Durchlässigkeit erzeugt die Fassade unterschiedliche Blicktiefen und dadurch eine Unschärfe in der Wahrnehmung. Mit dieser übergeordneten Struktur werden unterschiedliche Gebäudeteile bzw. Vor- und Rücksprünge der Anlage eingekleidet. Dadurch wird ein erheblicher Teil der kaum sichtbaren Flächen eingespart.

Die Öffnungen
Die frequenzartige Anordnung der offenen Bereiche, lässt einen graduellen Übergang zwischen den offenen Bereichen und der Struktur zu. Die großen bogenförmigen Öffnungen, geben Einblick auf das darunter befindliche technisch-konstruktive Innenleben der Anlage.

Effiziente Nutzung von Ressourcen
Es wurde beim Entwurf besonders darauf Acht gelegt, dass die eingesetzten Materialien mögzlichst effizient und mit möglichst geringem Verschnitt hergestellt werden. Mit dem, von den Scheiben übrig gebliebenen Verschnittflächen werden die dreieckigen, kleineren Elemente gefertigt, die für die kaum sichtbaren Flächen vorgesehen sind.

Brandsicherheit und zusätzliche Akzente
Das Aluverbundmaterial wird wegen der außergewöhnlich guten Brandschutzqualifikation gewählt. Die Rückseite der Elemente können mit Farbakzenten versehen werden, sodass ein indirektes farbliches Abstrahlen entsteht, dass auf natürliche weise der Struktur ihre Eleganz verleiht. Auf Wunsch können die südlich ausgerichteten Scheibenelemente auch mit integrierten Photovoltaikelementen ausgestattet werden und somit zusätzlich als Energiegewinnung genutzt werden.

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