Skulpturenpreis des Landes Salzburg 2009
Skulptur für Georg Trakl
Skulpturenpreis des Landes Salzburg 2009-2012
In der Arbeit sollte der Versuch gestartet werden unterschiedliche Gesichtspunkte die das Leben und Schaffen Georg Trakls beschreiben zu einem Objekt zu vereinen.Im Zuge der Beschäftigung mit dem Lyriker wurde das Gedicht „Verfall“ als Thema immer markanter und wurde in diesem Zusammenhang auch als Konzept für die Rauminstallation herangezogen.Ausgangspunkt der Arbeit war eine charakteristische Choreografie des Fallens zu schaffen, die sich mit den spezifischen Qualitäten des Vorraums im Traklhaus auseinandersetzt.Nicht nur bezüglich des Gedichtes sondern auch auf die literarische Figur Georg Trakls wurde das „Sich fallen lassen“ als die leidenschaftliche Hingabe und das Eintauchen in seine Arbeiten, was mit seiner persönlichen körperlichen Aufopferung einherging, thematisiert.
Der Betrachter beschreitet vom Eingang her den Zyklus des Verfallens. Die Rauminstallation beginnt in einer geschützten Nische des Raumes, wo ein Körper in embryonaler Stellung erwacht und über verschiedene Bewegungsmuster, die ihm zeitweise Halt geben, letztlich unaufhaltsam in den Tod stürzt.Die Fallrichtung die die Bewegungstrajektorien beschreiben, beruht also nicht auf Gravitation sondern auf dem zeitlichen Abschreiten des Betrachters am Objekt.Die gleichzeitig beängstigende und bewundernswerte Aufopferung des Künstlers gegenüber seiner Arbeit und der traurig melancholisch wandernde Blick auf das Vergängliche sollte sich in der entstandenen Skulptur wieder finden. Ebenso die leichten flüchtigen Bewegungen die in seinem Gedicht „Verfall“ so eingehend beschrieben wurden.Der Betrachter soll nicht vor einem Objekt stehen, sondern von einem Wortgewebe behutsam beim durchschreiten eingehüllt werden und ihn langsam in eine andere Welt entführen.